Wie kann man den Unternehmenswert maximieren? 5 Punkte, welche die Unternehmensbewertung und damit den Kaufpreis steigern!
Die Grundaussage: Betrachten Sie Ihr Unternehmen aus der Brille eines Käufers!
Dieser Artikel zum Thema Unternehmensbewertung und Maximierung des Unternehmenswertes zeigt einem Unternehmensverkäufer die wesentlichen Aspekte auf, wie der Firmenwert maximiert werden kann. Als Leser von Tageszeitungen oder Magazinen hat man sicherlich schon öfters Kaufpreisberechnungen wie z.B. 4-fach EBITDA oder 6-fach EBIT gehört ("Multiples"), während andere Unternehmen der gleichen Branche vielleicht mit dem 7-fachen EBITDA oder dem 10-fachen EBIT verkauft wurden. Was macht diesen Unterschied aus, der bei vielen Unternehmensverkäufen sehr schnell einen Unterschied von mehreren Millionen Euro im Kaufpreis ausmachen kann? Was sollte ein Unternehmensverkäufer tun, damit er einen möglichst hohen Kaufpreis erzielt?
Das Ziel dieses Artikels ist es, dem potenziellen Verkäufer eines Unternehmens die Sichtweise der potenziellen Käufer darzulegen. Je attraktiver das zu verkaufende Unternehmen aus Sicht des Käufers ist, desto höher wird der Kaufpreis ausfallen. Nachfolgend eine Darstellung der wichtigen Faktoren, auf die ein Käufer achtet, wenn er eine Unternehmensbewertung erstellt:
- Strategischer Fit: Ein sogenannter “Strategischer Fit” zwischen zwei Unternehmen ist immer dann gegeben, wenn ein oder mehrere Aspekte des verkaufenden Unternehmens (Produkte, Technologien, Patente, Kunden, Management, Marktzugang, Vertriebskanäle, etc.) aus Sicht des kaufenden Unternehmens einen erheblichen Mehrwert darstellen.
Dieser Mehrwert sollte in der Regel kurzfristig realisierbar sein, z.B. in dem der Käufer die Produkte des übernommenen Unternehmens in seinen weltweiten Vertriebskanal aufnehmen kann und so kurzfristig hohe Umsätze und EBIT-Margen erzielen kann bzw. einen erheblichen Wettbewerbsvorsprung generieren kann. In einem solchen Fall, ist der Käufer bereit einen sogenannten „strategischen Kaufpreis“ zu bezahlen.
Hierbei handelt es sich um einen Kaufpreis, der sich nicht aus der „stand alone“ Unternehmensbewertung des übernommenen Unternehmens ableiten lässt. Überlegen Sie sich als Verkäufer eines Unternehmens sehr genau, welcher potenzielle Käufer welchen strategischen Mehrwert aufgrund der Übernahme Ihres Unternehmens realisieren kann. Ein M&A-Berater, welcher über das entsprechende Branchen Know-how sowie über die entsprechenden Kontakte zu derartigen Käufern verfügt, ist in der Lage diesen strategischen Kaufpreis zu realisieren. - Cash-Flow: Nach dem “Strategischen Fit” hat der Cash-Flow – besser gesagt der Free Cash-Flow – eines Unternehmens den höchsten Einfluss einer einzelnen Kennzahl auf den Unternehmenswert und damit auch auf den Kaufpreis. Als Unternehmensverkäufer sollten Sie rechtzeitig vor einem Unternehmensverkauf alle sinnvollen und dauerhaften Möglichkeiten der Steigerung des EBITDA umsetzen.
Ein einmaliger starker Anstieg im EBITDA macht potenzielle Käufer misstrauisch und muss vom Verkäufer gut begründet werden. Rechnen Sie als Verkäufer weiterhin alle Einmaleffekte (Aufwände und Erträge) aus dem EBITDA heraus und stellen Sie auch für die Vergangenheit ein sogenanntes „normalisiertes EBITDA“ dar, welches um Sonderfaktoren und Einmaleffekte bereinigt ist und alle bereinigten Effekte einzeln auflistet.
Je besser diese Dinge vom Verkäufer dokumentiert sind und gegenüber potenziellen Käufern überzeugend dargelegt werden können, umso höher wird die Unternehmensbewertung und wird damit der Kaufpreis ausfallen. - Fähigkeiten des Managements und “breite” Aufstellung des Managements: Bei Gesprächen mit potenziellen Käufern gilt ähnliches wie bei Bewerbungsgesprächen: “Der erste Eindruck zählt” – und kann selten nachträglich geändert werden. Je besser und überzeugender das Management in Erstgesprächen mit potenziellen Käufern das Unternehmen und sich selbst präsentieren kann, umso höher wird die Unternehmensbewertung des Käufers ausfallen. In derartigen Erstgesprächen sollte möglichst das komplette Top-Management (Geschäftsführung bzw. Vorstand) vertreten sein und jede einzelne Führungskraft seinen Teil zur positiven Unternehmensdarstellung beitragen.
Unternehmenskäufer kaufen nur Unternehmen, von dessen Management sie überzeugt sind und bei dessen Management sie keine Abhängigkeiten von Einzelpersonen erkennen). Der ungünstigste Fall bei Unternehmensverkauf ist der Fall, bei dem der Unternehmensverkäufer nach einem Verkauf plant, auszusteigen und gleichzeitig der Einzige ist, der aus „Gründen der Vertraulichkeit“ keinen weiteren Manager in Gesprächen mit potenziellen Käufern involviert. In diesem Fall ist das Unternehmen praktisch unverkäuflich, da der Käufer davon ausgehen muss, dass nach einer Unternehmensübernahme nichts funktionieren wird und die Gefahr des „Absturzes“ droht.
Binden Sie als Verkäufer eines Unternehmens rechtzeitig das operative Management über eine Unternehmensbeteiligung an das Unternehmen und involvieren Sie das Management von Beginn an in Ihre Verkaufspläne! Motivieren Sie das Management und zeigen Sie die Perspektiven auf, welche eine Unternehmensübernahme für das Management bedeuten kann. Verkaufen Sie nicht an den Käufer, welcher den höchsten Kaufpreis bietet, sondern an den Käufer, der ein stimmiges Gesamtkonzept für Ihr Unternehmen und das Management sowie die heutigen Kunden bietet. - Breite Kundenbasis – keine Abhängigkeiten von einzelnen Kunden: Unternehmenskäufer werden regelrecht nervös, wenn Sie lesen oder hören, dass das zu verkaufende Unternehmen an wenigen Kunden “hängt”, also mehr als 50% des Umsatzes oder des EBIT mit weniger als 5 Kunden erzielt wird. Im Idealfall gilt die Regel, kein Kunde mehr als 5% am Gesamtumsatz ausmacht. Erzielt ein Unternehmen wesentliche Umsätze mit wenigen grossen Kunden, so ist es nur zu einem sinnvollen Kaufpreis zu verkaufen, wenn die Verträge mit diesen Kunden eine sehr lange Laufzeit haben und die Verträge bei einem Wechsel in der Eigentümerstruktur auch nicht kündbar sind (also Kundenverträge keine sogenannten „Change of Control“ Klauseln“ beinhalten!).
Sollte dies nicht der Fall sein, so wird sich ein Käufer vor Vertragsunterzeichnung von diesen Kunden eine schriftliche Zusicherung erbeten, dass der Vertrag um mehrere Jahre verlängert wird, ohne dass sich die Konditionen verschlechtern. Ist auch dies vor einem Vertragsabschluss nicht möglich, so muss der Verkäufer in der Regel einen sehr hohen Earn-out Anteil (>50%) akzeptieren; weiterhin wird sich der Käufer im Kauf-/ Verkaufsvertrag (Englisch: SPA bzw. Sales and Purchase Agreement) sich umfangreiche Rücktrittsrechte einräumen lassen, sollte ein vertraglich definierter Schlüsselkunde nach der Unternehmensübernahme den Vertrag kündigen oder die Vertragskonditionen wesentlich verschlechtern. - Wiederkehrende Umsätze: Was bei Immobilien immer als “Lage, Lage, Lage” bezeichnet wird, gilt bei Unternehmensverkäufen für die sogenannten wiederkehrenden Umsätze (Englisch: Recurring Revenue Stream). Je höher der Anteil der wiederkehrenden Umsätze am Gesamtumsatz des zu verkaufenden Unternehmens darstellt, desto sicherer und stabiler ist das Geschäftsmodell, desto sicherer und planbarer sind die Umsätze und Erträge und desto höher ist der Firmenwert bzw. der EBIT-Multiple oder Umsatz-Multiple. Käufer lieben stabile Umsätze aus langlaufenden, nicht vorzeitig kündbaren und möglichst sich automatisch verlängernden Verträgen (z.B. jährliche Wartungsverträge, Serviceverträge, Updateverträge).
Achten Sie als Verkäufer eines Unternehmens darauf, möglichst langlaufende (profitable) Verträge mit Kunden abzuschließen, die sich automatisch verlängern, wenn der Kunde nicht zum Vertragsende kündigt und bei denen der Kunde kein sogenanntes „Change of Control“ Recht hat – der Kunde den Vertrag mit dem zu verkaufenden Unternehmen nicht aufgrund eines Wechsels in der Eigentümerstruktur per Sonderkündigungsrecht beenden kann. Also zusammenfassend gesagt „Recurring Revenues“, „Recurring Revenues“, „Recurring Revenues“!
10 Faktoren, welche den Unternehmenswert bei einem Unternehmensverkauf garantiert REDUZIEREN
Bei den meisten Unternehmern stellt das eigene Unternehmen das mit Abstand größte einzelne Investment dar. Jeder Anteilseigner ein grundlegendes Verständnis dafür haben, welche Faktoren den Firmenwert sinken lassen. Mit diesem Wissen ausgestattet, kann der Anteilseigner rechtzeitig vor einem geplanten Unternehmensverkauf agieren und Wert mindernde Faktoren minimieren oder beseitigen. Das Ziel dieses Beitrags ist es, Anteilseignern die zehn Faktoren aufzuzeigen, welche den Wert des Unternehmens sinken lassen und Gegenmaßnahmen aufzuzeigen.
Nachfolgend die 10 Faktoren, welche in der Praxis bei einem Unternehmensverkauf den Unternehmenswert negativ beeinflussen und häufig zu einem hohen “Vermögensschaden” führen
- Ungeplanter Unternehmensverkauf: Den mit Abstand „teuersten” Fehler, den ein Unternehmensverkäufer machen kann, ist, sich nicht langfristig und geplant auf den Wie kann man den Unternehmenswert maximieren? 10 Punkte, welche die Unternehmensbewertung und damit den Kaufpreis steigern. Wer in Eile und/ oder unter Druck verkauft, erzielt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit einen niedrigen Unternehmensbewertung. Die aktive Vorbereitung und Durchführung der entsprechenden Maßnahmen sollte mindestens ein Jahr – noch besser drei Jahre – vor einem Unternehmensverkauf beginnen.
Ein M&A Berater entwickelt bei entsprechender Beauftragung einen umfassenden Plan, um wertsteigernde Maßnahmen einzuleiten und „negative“ Aspekte zu minimieren bzw. zu beseitigen, um den Grundstein für eine hohe Unternehmensbewertung beim Unternehmensverkauf zu legen.
- Nur ein Käufer: Der zweit teuerste Fehler, den Verkäufer begehen, sind Verhandlungen mit einem einzelnen Käufer. In der Praxis passiert dies immer dann, wenn der Verkäufer von einem Käufer angesprochen wird oder er mit einem langjährig bekannten Unternehmen spricht. Ein weiterer in der M&A-Praxis häufig auftretender Fall ist die Ansprache nur eines potenziellen Käufers durch den eigenen Rechtsanwalt oder Steuerberater/ Wirtschaftsprüfer, welcher dem langjährigen Kunden einen Gefallen macht und nur einen potenziellen Käufer anspricht.
Unabhängig davon, wie dieser Fall „nur ein Käufer“ zustande kommt, können wir aus unserer langjährigen Erfahrung als M&A-Berater sagen, dass der Unternehmensverkauf – sollte er denn überhaupt zustande kommen – in einem solchen Fall immer „unter Wert“ stattfinden wird. Unsere Empfehlung lautet daher: beauftragen Sie einen professionellen M&A-Berater mit der Durchführung einer Unternehmensbewertung und Sie bekommen den besten Preis, der in diesem Moment am Markt erzielbar ist. Es gilt die Aussage: wer nicht mit einer ganzen Reihe potenzieller Käufer gesprochen hat, der kennt nicht die Alternativen und hat immer eine denkbar schlechte Verhandlungsposition.
- Überraschungen: Unsere Erfahrung als M&A-Berater zeigt immer wieder, dass Verkäufer die keinen M&A-Berater an ihrer Seite haben, Käufer im Laufe des Verkaufsprozesses mit unerwarteten Dingen überraschen. In der Regel handelt es sich dabei nicht um positive Überraschungen, sondern um negative (Umsatz unter Plan, EBIT unter Plan, wichtige Kunden kündigen, wichtige Mitarbeiter kündigen, …). Stellen Sie als Unternehmensverkäufer sicher, dass es zu keinem Zeitpunkt des M&A-Prozesses zu negativen Überraschungen kommt.
Liefern Sie immer, was Sie zugesagt haben, denn jede negative Überraschung hat eine dramatisch negative Auswirkung auf den Unternehmenswert. Mit jeder negativen Überraschung steigen die Zweifel des Käufers an Ihrer Seriosität und Professionalität; und weit schlimmer, der Käufer beginnt sich zu fragen, welche negative Überraschung er als nächstes genannt bekommt bzw. er in der Due Diligence selbst herausfinden muss – oder gar übersieht und erst nach der Übernahme des Unternehmens herausfinden wird. Unsere Erfahrung als M&A-Berater auf der Käuferseite hat uns gezeigt, dass Käufer sich nur wenige negative Überraschungen gefallen lassen und schnell den M&A Prozess abbrechen.
Unser Rat an jeden Unternehmensverkäufer lautet deshalb: Legen Sie pro-aktiv und sehr früh in den Gesprächen mit potenziellen Käufern Schwachstellen und negative Aspekte offen – nichts ist für Sie als Verkäufer ungünstiger, als wenn der Käufer negative Dinge selbst herausfinden muss.
- Das Tagesgeschäft vernachlässigen: Einer der häufigsten und teuersten Fehler von Verkäufern ist die zu starke zeitliche und inhaltliche Fokussierung auf den Verkaufsprozess. Im Ergebnis leidet darunter das operative Geschäft. Gerade im Prozess eines Unternehmensverkaufs sollte das operative Geschäft besonders im Fokus liegen und das zu verkaufende Unternehmen sollte Planzahlen, welche der Verkäufer gegenüber Käufern geäußert hat, immer übertreffen.
Jede Schwäche oder gar ein Einbruch im operativen Geschäft reduziert den Kaufpreis um ein Vielfaches oder führt zum Abbruch der Gespräche mit potenziellen Käufern. Auch hier gilt, dass ein professioneller M&A-Berater den Verkäufer zeitlich und inhaltlich entlastet und dieser sich auf sein Tagesgeschäft konzentrieren kann.
- Konzentration auf wenige Kunden & geringe wiederkehrende Umsätze: Die Sorge eines jeden Käufers ist der Verlust von Kunden nach einer Übernahme. Aus diesem Grund sollte ein zu verkaufendes Unternehmen möglichst nicht mehr als 10% des Umsatzes bzw. der Gewinne mit einem einzelnen Kunden erzielen. Die beste Lösung stellt somit die rechtzeitige Diversifikation der Kundenbasis dar, bevor man in den Prozess eines Unternehmensverkaufes einsteigt.
Wo immer möglich, sollten langlaufende Verträge mit Kunden abgeschlossen werden. Kundenverträge sollten auch keine „change of control“ Klausel beinhalten, nach der ein Kunde den Vertrag kündigen kann, wenn sich die Eigentumsverhältnisse ändern. Je stabiler die Kundenbeziehungen und je höher der Anteil wiederkehrender Umsätze, desto sicherer ist aus Sicht des Käufers eine M&A-Transaktion – und damit steigt der Kaufpreis des zu verkaufenden Unternehmens.
- Kein starkes Management Team & keine zweite Management Ebene: Käufer suchen Unternehmen, die auch nach einer Übernahme reibungslos funktionieren und das geplante Wachstum umsetzen können. Käufer tun sich deshalb schwer, intern einen hohen Kaufpreis zu rechtfertigen, wenn der Verkäufer nach einem Verkauf das Unternehmen kurzfristig verlässt; dies gilt umso mehr, je dünner das Management des zu verkaufenden Unternehmens besetzt ist, bzw. je mehr das zu verkaufende Unternehmen auf den Gründer und Verkäufer angewiesen ist, da alle wichtigen Kunden- und Mitarbeiterbeziehungen sowie das wesentliche Know-how der Produkte beim Gründer liegen.
Verkäufer sollten aus diesem Grund das Unternehmen bereits lange vor einem geplanten Verkauf von sich unabhängig machen und eine professionelle erste und zweite Managementebene aufbauen.
- Finanzdaten sind nicht professionell aufbereitet: Schlecht aufbereitete Finanzdaten sind für potenzielle Käufer ein erster Hinweis auf ein mangelndes Qualitätsdenken und stellen ein erhöhtes Risiko dar. Stellen Sie deshalb sicher, dass die Aufbereitung und der Detaillierungsgrad Ihrer Finanzdaten den heutigen Ansprüchen an ein professionelles Rechnungswesen genügen.
Vergangenheitsdaten sind für jeden Käufer ein wichtiges Kriterium bei der Beurteilung der Planzahlen. Je exakter Annahmen in der Planung nachvollziehbar gemacht werden können und je eher diese mit der Historie übereinstimmen, desto glaubwürdiger ist die Planung – und desto höher fällt die Unternehmensbewertung aus.
- Qualitativ unzureichende Aufbereitung aller rechtlichen Aspekte & unkalkulierbare Risiken in Verträgen z.B. mit Kunden, Lieferanten oder Mitarbeitern: Eine lückenlose Aufbereitung aller maßgeblichen Verträge sowie qualitativ hochwertige Verträge sind für Käufer ein wesentliches Zeichen für eine professionelle Geschäftsführung. Unternehmen mit Schwächen z.B. beim Markenschutz, bei Verträgen mit Kunden und Lieferanten stellen für potenzielle Käufer ein erhöhtes Risiko dar.
Langlaufende Mietverträge und andere Verträge mit langen Kündigungsfristen sowie Verträge mit Exklusivität (z.B. exklusive Lizenzvereinbarungen) behindern potenzielle Käufer beim Ausbau des Unternehmens. Stellen Sie deshalb sicher, dass Ihr Vertragswesen professionell aufgestellt ist und sich aus Sicht eines Dritten keine wesentlichen Risiken in den Verträgen befinden.
- Mangelhafte Vertraulichkeit: Verkäufer die keinen M&A-Berater beauftragen, gehen ein mehrfach höheres Risiko ein, dass Wettbewerber, Kunden oder Mitarbeiter von dem geplanten Unternehmensverkauf erfahren. Je länger sich der Verkaufsprozess in die Länge zieht, umso höher wird die Gefahr, dass Mitarbeiter und Kunden von Wettbewerbern abgeworben werden.
Jeder Verlust von Kunden und Mitarbeitern lässt den Wert des Unternehmens abschmelzen. Beauftragen Sie deshalb unbedingt einen professionellen M&A-Berater zur streng vertraulichen Durchführung des Verkaufsprozesses.
- M&A-Team mit keiner oder nur geringer M&A-Erfahrung: Wir erleben es fast täglich, dass unerfahrene Verkäufer auf ein professionelles M&A-Team auf Käuferseite treffen. Ein solches Käufer M&A-Team besteht in der Regel aus einem professionellen M&A-Berater, einem Team an Rechtsanwälten mit langjähriger Erfahrung in M&A-Verträgen, sowie in M&A-Fragen erfahrenen Wirtschaftsprüfer und Steuerberater.
Trifft ein Verkäufer mit seinem Team aus dem langjährigen Steuerberater und vertrauten Rechtsanwalt auf ein solches Team, dann kann er nur verlieren; wobei sich „verlieren“ nicht nur auf einen niedrigeren Unternehmenswert bezieht, sondern ebenso auf ungünstige Vertragsklauseln und ungünstige steuerliche Regelungen.
Das erfahrene M&A-Team der Käuferseite wird nach einer Due Diligence nichts unversucht lassen, den Kaufpreis nach unten zu verhandeln und für den Verkäufer ungünstige Vertragsklauseln aufzunehmen. Das unerfahrene M&A-Team des Verkäufers handelt in solchen Fällen in der Regel nicht mehr rational, sondern sehr emotional und nimmt jeden „Angriff“ persönlich – was häufig zu einem Abbruch der Gespräche und Verhandlungen führt.
Das EBIT-/EBITDA ist nur einer der Faktoren, welche den Unternehmenswert beeinflussen
Den wichtigsten Aspekt, den dieser Artikel vermitteln möchte ist: Das EBIT ist nur einer von vielen Faktoren, um einen hohen Kaufpreis zu erzielen. Neben dem EBIT sind eine professionelle Vorbereitung und eine professionelle Umsetzung des Verkaufsprozesses durch Profis erforderlich, um den Verkauf erfolgreich abzuschließen und eine hohe Unternehmensbewertung zu erzielen.
Vermeiden Sie die 10 oben genannten Punkte und Sie werden garantiert einen höheren Verkaufserlös erzielen und Sie sicherlich auch die Oberhand in Verkaufsverhandlungen gewinnen. Führen Sie sich eine einfache Rechnung vor Augen: Das EBIT Ihres Unternehmens beträgt 3 Mio. EUR, die Differenz zwischen einem niedrigen Multiplikator von 4 (= Unternehmensbewertung von 12 Mio. EUR) und einem höheren Multiplikator von 7 (= Unternehmensbewertung von 21 Mio. ERU) beträgt immerhin 9 Mio. EUR! Eine solche Differenz sollte es jedem Verkäufer wert sein, sich professionell auf den Unternehmensverkauf vorzubereiten und einen professionellen M&A-Berater zu beauftragen!
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Unternehmensbewertung in der Praxis beim Unternehmensverkauf
Sie beabsichtigen, Ihr Unternehmen zu verkaufen und stellen sich die Frage: Was ist der richtige Unternehmenswert für mein Unternehmen? Die Bewertung eines Unternehmens ist eine komplexe Tätigkeit, die umfangreiche Kenntnisse des Marktes für Unternehmenstransaktionen erfordert, um die marktorientierte Unternehmensbewertung in Einklang mit den gängigen Bewertungsmethoden zu bringen.
Was beinhaltet eine Unternehmensbewertung?
Die Schwierigkeit bei einer Unternehmensbewertung liegt darin, die Vorstellungen des Verkäufers mit denen des Käufers in Einklang zu bringen. Oft hat der heutige Anteilseigner höhere Vorstellungen an den Wert seines Unternehmens als ein potenzieller Käufer bereit ist zu bezahlen. Der heutige Anteilseigner hat viel Zeit, Geld und Nerven in den Aufbau seines Unternehmens investiert und möchte diese Leistung im Kaufpreis realisieren. Demgegenüber kalkuliert der potenzielle Käufer nach der Dauer der Amortisation des gezahlten Kaufpreises. Er erwartet eine möglichst schnelle Amortisation, um sein Risiko so niedrig wie möglich zu halten.
Um die meist nicht unerhebliche Diskrepanz zwischen den Bewertungsvorstellungen des Verkäufers und des Käufers in Einklang zu bringen, wird ein erfahrener M&A-Berater benötigt. Der M&A-Berater wird die Vorstellungen des Verkäufers realistisch mit einer professionellen Unternehmensbewertung unterlegen. Dadurch werden Frustrationen im Verkaufsprozess vermieden, ein möglichst hoher – aber marktkonformer – Kaufpreis erzielt und ein Abschluss des Verkaufs oft überhaupt erst möglich.
Wie wird der Unternehmenswert in der Praxis berechnet?
Der Unternehmenswert und damit der Kaufpreis ist von Angebot und Nachfrage abhängig – und nicht von einer Formel! Je weniger vergleichbare Unternehmen im Markt existieren und je mehr Käufer im Markt genau nach einem solchen Unternehmen suchen, umso höher wird der Kaufpreis ausfallen. Je weniger Risiken in einem Unternehmen existieren (z.B. Abhängigkeit von wenigen Kunden, Abhängigkeit vom Verkäufer, stark schwankende Gewinne in der Vergangenheit, etc.), umso höher wird der Kaufpreis ausfallen. Nur geringe oder sogar keine Risikoabschläge werden von den Kaufinteressenten gefordert werden. Daneben fließen in jede Unternehmensbewertung auch subjektive Wertvorstellungen ein. In Deutschland wurde durch das Institut der deutschen Wirtschaftsprüfer definiert, anhand welcher Verfahren eine Unternehmenswertermittlung durchgeführt werden muss.
Methoden der Unternehmensbewertung
In der Praxis wird bei Unternehmenstransaktionen (Unternehmenskauf/ Unternehmensverkauf/ Risikokapital) die Discounted Cash-Flow-Methode am häufigsten angewendet. Bei der DCF-Methode werden die zukünftigen erwarteten Einnahmeüberschüsse (Free Cash-Flows) des zu bewertenden Unternehmens auf den heutigen Tag abgezinst (Basis ist das IDW). Der errechnete Barwert zeigt, wie viel von dem erwirtschafteten Gewinn für Investitionen, die Tilgung von Darlehen und die Zahlung von Steuern zur Verfügung steht. Neben der DCF-Methode wird in der Praxis der Unternehmensbewertung mit sogenannten Multiplikatorverfahren bzw. Vergleichswertverfahren der Unternehmenswert berechnet („Faustformeln“). Für jede Branche und Unternehmensgröße wird auf Basis der Transaktionsparameter (Multiplikator auf den Umsatz, Multiplikator auf das EBIT oder auf das EBITDA) vergangener Unternehmenskäufe mit unterschiedlichen Multiplikatoren gerechnet. Ein professioneller M&A-Berater hat Zugang zu Datenbanken und Tabellen mit Multiplikatoren.
KP Tech Corporate Finance (München, Frankfurt/Main, Berlin, Düsseldorf)
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