Vorgehensweise bei der Erstellung einer Unternehmensbewertung
- Definition und Abgrenzung des zu bewertenden Unternehmens bzw. Unternehmensteils. Wenn möglich langfristige Vorbereitung auf den Anteilsverkauf und Durchführung von Massnahmen zur Wertsteigerung!
- Ziele und Zweck der Unternehmensbewertung definieren; z.B. Bewertung für eine interne Unternehmensnachfolge, Bewertung für die Aufnahme eines neuen Gesellschafters im Rahmen eines MBO/ MBI, Bewertung für ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm, Bewertung für einen Unternehmensverkauf, Bewertung für das Finanzamt (z.B. Erbfolge)
- Analyse der GuV, Bilanz und Cashflow-Rechnung der letzten drei Jahre
- Aufstellung einer Plan-GuV, einer Plan-Bilanz und einer Plan-Cashflow-Rechnung für die nächsten 5 Jahre. Bottom-up Planung! Auflistung und detaillierte Erläuterung aller Prämissen!
- Finanzplanung: Plausibilitätskontrolle der Wachstumsraten für den Umsatz, für die Aufwandspositionen und für das EBIT im Vergleich zur Historie und zum Wettbewerb sowie zu dem Marktwachstum und dem Markanteil
- Bestimmung des Free Cashflows
- Barwerte (=diskontierte Cashflows) der Plan-Cashflows ermitteln
- Barwerte addieren
- Ewige Rente berechnen und den Barwert der ewigen Rente durch Diskontierung berechnen
- Barwerte der Cashflows und der ewigen Rente (= Terminal Value, Fortführungswert, etc.) addieren
- Nicht betriebsnotwendiges Vermögen bestimmen. Überschüssige Finanzmittel und Anlagevermögen, welches nicht zur Erreichung der Planzahlen notwendig ist
- Schulden (Bankdarlehen etc.) ermitteln
- Den Wert des nicht betriebsnotwendigen Vermögens zu den Barwerten addieren und die Schulden subtrahieren
- Ergebnis = Wert des Eigenkapitals oder Equity Value oder Wert der den Anteilseignern zusteht
- Verschiedene Szenarien in der Finanzplanung durchspielen sowie verschiedene WACC-Szenarien durchspielen
- Gewichtung der Wahrscheinlichkeiten der einzelnen Szenarien
- Zusätzliche Anwendung der Praktiker Verfahren zur Unternehmensbewertung, wie Multiplikatoren Methode („Multiples“ z.B. auf EBIT, EBITDA, Umsatz). Multiplikatoren werden aufgrund von vergleichbaren börsennotierten Unternehmen und vergleichbaren M&A-Transaktionen gewonnen
- Gewichtung der Ergebnisse aus allen Verfahren
- Im Ergebnis erhält man eine Bandbreite, in welcher sich der Unternehmenswert des eigenen Unternehmens bewegt. Letztendlich ergibt sich der Unternehmenswert durch Angebot und Nachfrage im Markt und durch die weiteren vertraglichen Konditionen bei einem Anteilsverkauf (z.B. Garantien, Haftung, Escrow Account, etc.)
- Ein Corporate Finance Berater trägt durch eine professionelle Vorbereitung und Durchführung des M&A-Prozesses wesentlich zum erfolgreichen Abschluss sowie zu einem hohen Unternehmenswert bei einer M&A-Transaktion
Thema dieses Artikels: Vorgehensweise und einzelne Schritte bei der Erarbeitung einer Unternehmensbewertung – Unternehmenswert in der Praxis berechnen