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Venture Capital Methode bei der Unternehmensbewertung

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Inhaltsverzeichnis

Michael Klumpp

Autor: Michael Klumpp

Michael Klumpp ist Mitbegründer und Geschäftsführer bei KP Tech. Er hat Betriebswirtschaft in Stuttgart studiert und verfügt über mehr als 26 Jahre Erfahrung in der Corporate Finance Beratung und im Bereich Private Equity.

VC-Methode der Unternehmensbewertung nach Professor Bill Sahlman

Die Venture Capital-Methode (VC-Methode) wurde erstmals 1987 von Professor Bill Sahlman an der Harvard Business School beschrieben. Sie stellt eine nützliche Methode zur Ermittlung des Unternehmenswertes eines Startup-Ventures vor Einstieg eines VC-Investors dar (Pre-Money). Basis ist hierbei das Liquiditätsergebnis beim geplanten Exit aus Sicht des Kapitalgebers.

Hierbei wird der Unternehmenswert zurück gerechnet aus dem geplanten Exit-Erlös beim Verkauf oder Börsengang und der vom Kapitalgeber erwarteten Rendite zwischen dem Zeitpunkt des Einstiegs und der Veräusserung. In Abhängigkeit der Risikoeinschätzung, liegt die erwartete Rendite zumeist zwischen 25% und 100% IRR (Internal Rate of Return).

In einem ersten Schritt wird der zu erwartende Exit-Erlös ermittelt. Hierbei wird auf Basis eines Businessplanes und der enthaltenden Kennzahlen wie Umsatz, EBIT, EBITDA etc. die Grundlage für die Verwendung des Multiplikatoren-Verfahrens gelegt. Die gewählte Kennzahl, z.B. das erwartete EBIT zum Zeitpunkt einer möglichen Veräußerung in 5 oder 8 Jahren, wird mit einem für das Start-Up üblichen Branchen- bzw. Transaktionsmultiplikator multipliziert und so der mögliche Exit-Erlös ermittelt.

In einem zweiten Schritt wird der zukünftige Wert des Investments des Investors auf Basis der erwarteten Rendite im Rahmen der Zinseszinsrechnung errechnet. Die Höhe der Beteiligung am Unternehmen seitens des VC-Investors ergibt sich zum Schluss aus dem zukünftigen Wert des Investments dividiert durch den ermittelten, zukünftigen Unternehmenswert.

Beispiel Venture Capital Methode

  • Unternehmen aus dem Bereich Software
  • Geplanter Umsatz in 5 Jahren: 5,0 MEUR bei einem EBIT von 1,25 MEUR (25%)
  • Branchenmultiplikator: Umsatz 2,5x bzw. EBIT 10x
  • Erwartete Rendite des Investors 25% p.a.
  • Benötigtes Investment: 500 TEUR

a.) geplanter Verkauf- bzw. Exiterlös: 12,5 MEUR (10xEBIT bzw 2,5xUmsatz)
b.) zukünftiger Wert des Investments: 1,525 MEUR (500 TEUR x 25% p.a.)
c.) Höhe der Beteiligung: ca. 12% (1,525 x 100 / 12,5)

Die Bewertung des Unternehmens liegt damit vor Einstieg des Investors (Pre-Money) bei 3,596 MEUR [(12.500 – 1525)/1,25^5] bzw. nach Einstieg (Post-Money) bei einer Bewertung von 4,096 MEUR [12.500/1,25^5].

Weitere Erläuterungen und Beispiele zu den wesentliche Vertragsbestandteile in einem Beteiligungsvertrag finden Sie in der Rubrik Venture Capital.

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